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»INTERVIEW IM FREIEN«

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Am schönsten ist es auf den Gipfeln der Berge. Diese Weite – diese Freiheit. Unter uns – zum Tal hin, so weit das Auge blickt – spitze dunkel grüne Fichten: Die Taiga. Die leicht geschwungenen Hügel rund um Krasnojarsk scheinen mit Samt bespannt.

Da wir bisher auf fast demselben Breitengrad unterwegs waren, fielen uns Veränderungen der Vegetation kaum auf. Jetzt kommt uns die Landschaft auf einmal fremd und geheimnisvoll vor.

Die Sonne brennt auf uns herab, als wolle sie ihre Stärke besonders beweisen. Wir zerschneiden einen weißen Kissenbezug und binden uns die so entstandenen Tücher um die erhitzten Köpfe. Wie zwei Berberscheichs rollen wir über die erstaunlich gute Straße bergab. Aus einem Gefühl heraus fragt Ronald am Abend einen Raupenfahrer auf einer Baustelle nach der Zeit. Erneut gehen unsere Uhren eine Stunde nach. Die sechste Zeitzone ist erreicht.

Wieder verging ein Tag wie im Handumdrehen. Wieder suchen wir eine Wiese zum Zelten, und dennoch, obwohl die Zeit wie im Flug vergeht, fühlen wir uns, als müßten wir unser restliches Leben in Rußland verbringen. Uns befällt Verzagtheit, denken wir über dieses schier endlose Land nach. Doch schauen wir zurück, sind wir stolz. Rostock liegt nun fast am anderen Ende des Planeten. Und wir stellen fest: Die Welt ist, wenn man zurückschaut, kleiner, als wenn sie vor einem liegt.

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