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»CHINA«

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Da war das Grenzgebäude. Unsere Schritte hallten von den Wänden wider. Wir eilten an den zugenagelten Toiletten vorbei, an dem Zimmer, aus dem man uns rausgeschmissen hatte, hinaus ins Niemandsland. Hinter uns Befehlsstimmen. Wir sahen den Schlagbaum, rannten, schneller und schneller, wie im Rausch.

Vor uns ein kleiner, dicker Grenzer. Breitbeinig versperrte er uns den Weg. Ein Faustschlag in die Magenkuhle, und er torkelte zur Seite. Trillerpfeifen. Soldaten tauchten auf. Wie eine grüne Lawine. Quietschende Reifen. Der Jeep vom Postamt. Man kreiste uns ein. Wir schlugen um uns ...

Gewehre wurden entsichert, auf uns gerichtet. Ein Schuß. Danach blieb die Zeit stehen. Für einen Moment wußten wir nicht, ob wir noch lebten. Harte Stöße von Gewehrläufen gaben uns die Antwort. Wir sanken zusammen. Das einzige, was wir gewollt hatten, war, den kasachischen Grenzbeamten unser Fax von der Deutschen Botschaft zu zeigen. Keinen der Chinesen scherte das.

Mit vorgehaltenen Gewehren stieß man uns zurück, durch das Grenzgebäude, bis wir wie Betrunkene davorstanden. Wir hörten die Tür hinter uns zufallen und das Schloß einschnappen. Dann brachen wir zusammen.

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