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ÜBER DIE REISE

Trennlinie

»Einmal noch?«

»Noch einmal.«

»Noch einmal Russland.«

»Was fehlt uns da noch?«

»Kamtschatka.«

»Kamtschatka zu Fuß.«

»Jawoll!«

Markus Möller und Ronald Prokein planen ein weiteres Abenteuer, noch einmal etwas Extremes. 1.000 Kilometer durch das Vulkangebiet Kamtschatka. Nie zuvor hat es jemand zu Fuß durchquert. Sie wollen die ersten sein.

Hunderte Vulkanschlote, über deren mächtigen Gipfeln sich Rauch kräuselt und von der Urkraft des Planeten erzählt. Reißende, glasklare Flüsse, in denen sich Millionen von Lachse tummeln. Unberührte Taiga, durch die tausende der größten Braunbären der Welt ziehen. Das ist Kamtschatka, das Sehnsuchtsziel eines jeden Abenteuersuchenden.

Verstreut in der atemberaubenden Natur leben die Einheimischen. Das übrige Russland kennen sie oft nur aus dem Fernsehen. Es scheint, Moskau habe diese Menschen am Rande der Welt vergessen. Zwischen Arbeitslosigkeit und romantischer Natur verfallen die einen dem Alkohol und die anderen dem Ruf der Wildnis.

Dieses geheimnisvolle Territorium also bereisen Markus und Ronald, begleitet von zwei Schäferhunden. Die Tiere sollen die Männer vor den Bären beschützen. Die Abenteurer verbringen schlaflose Nächte im Zelt, während draußen die Hunde anschlagen und es im Unterholz knackt. Die Bären sind hungrig. In diesem Jahr gibt es nur wenige Lachse in den Flüssen.

Unterwegs begegnen die Männer Kosaken und Ureinwohnern, Vulkanologen und Fernfahrern, Fischern und Jägern, Kaviarschmugglern und Einsiedlern. Menschen, die seit jeher mit Kamtschatka verwurzelt sind und ihre jahrtausendealten Traditionen leben; Einwanderer, die es zu Breshnjews Zeiten wegen der höheren Löhne hierher verschlug und die nun nicht mehr loskommen von der Halbinsel. Für manche mag dieses Land wie von einem Zauber umgeben sein: Man kann es lieben oder hassen, los aber lässt es einen nie mehr.

Tag um Tag, Kilometer um Kilometer durchstreifen die Rostocker dies Land zu Fuß. Und begreifen dabei, dass sie mehr und mehr voneinander trennt. Ronald, der rastlos nach neuen Herausforderungen und Extremen sucht; Markus, der die Frage nicht los wird, worin der Sinn besteht, Morgen für Morgen aufzustehen und scheinbar ein und denselben Tag unter die Füße zu nehmen. Für den einen ist alles neu, für den anderen wiederholt sich alles: das stete Unterwegssein, der nicht weichende Geruch des Neoprens, die Enge im Zelt, die Geschichten, die sich die Männer erzählen ...

Eine Zerreißprobe gemeinsamer Wege und Träume. Doch am Ende der Reise hat er sie beide gepackt: der Zauber Kamtschatkas.